Longevity –
gesundes Altern

»Longevity«, zu Deutsch Langlebig­keit, ist weit mehr als ein Modewort und die reine Steigerung der Lebens­erwartung. Vielmehr geht es darum, durch eine angepasste Lebensweise bestimmte Alterungs­prozesse zu verlangsamen, um bis ins hohe Alter gesund und selbst­bestimmt leben zu können.

Was bedeutet Longevity?

Die durchschnittliche Leben­serwartung ist in den letzten gut hundert Jahren sprunghaft angestiegen. Um 1900 betrug sie noch nicht einmal 50 Jahre. Mittlerweile bewegen wir uns auf eine Leben­serwartung von 90 zu. Nach den aktuellsten Ergebnissen des Statis­tischen Bundesamtes beträgt die durchschnittliche Lebens­erwartung in Deutschland für neuge­borene Mädchen 83,2 Jahre und für neugeborene Jungen 78,3 Jahre, immer mehr Menschen werden sogar 100 Jahre alt.¹ Diese deutliche Steigerung der Lebens­spanne zur durch­schnittlichen Lebens­erwartung nennt man »Longevity« (Langlebigkeit).

Je länger man lebt, desto wahr­schein­licher ist es, dass Beschwerden die Lebens­qualität beeinträchtigen. Denn die Menschen werden nicht nur älter, sondern sie sind auch länger krank. In Deutschland beeinflussen die gesunden Lebens­jahre vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz, neuro­degenera­tive Erkrankungen wie Parkinson, muskulo­skelettale Erkran­kungen durch die degenera­tiven Prozesse im Bereich der Wirbelsäule und des Muskel­apparates und psychische Beeinträchti­gungen wie Depressionen.

Das biologische Alter

Mit unserem Partner neotes können Sie dieses ganz einfach mittels Selbsttest bestimmen. Weitere Informationen finden Sie hier.

»Für uns als Mediziner bedeutet Longevity Prävention: Das proaktive Verhindern oder Verlangsamen degenerativer Alterskrankheiten, um auch bis ins hohe Alter selbstbestimmt leben zu können und eine gute Gesundheit sowie Lebensqualität zu bewahren.«

Spezialisten der Endokrinologie – Dr. Puchta, Dr. Michna, Dr. Lacher, Dr. Anders & PD Dr. Pauer

Beeinflussung der gesunden Lebensdauer

Neben genetischen Faktoren des Alterns hängt ein Großteil von der persönlichen Lebens­weise ab. Das lässt sich eindrücklich von anderen Bevölke­rungs­gruppen ableiten, in denen Menschen länger leben und gleichzeitig gesünder altern.

Die gute Nachricht ist: Viele Dinge können wir selbst beeinflussen. Zu den bedeutendsten Risiken für Gesundheits­beschwerden oder vorzeitigen Tod zählen nicht behandelte Fettstoff­wechsel­störungen (Cholesterin, Lp(a), APO-B), starkes Übergewicht, chronischer Schlaf­mangel, Bluthoch­druck, Rauchen und Bewegungs­mangel. Allesamt Faktoren, die wir selbst in der Hand haben. Für eine angepasste Lebens­weise empfiehlt sich daher:

  • Eine protein- und vitaminreiche Ernährung
  • Kalorienreduktion
  • Regelmäßige, tägliche körperliche Aktivität
  • nicht rauchen
  • eingeschränkter Alkoholkonsum
  • ausreichend Schlaf
  • Das Pflegen von Sozialkontakten
  • Die Vermeidung von Stress, Aneignung von Coping-Strategien

Nahrungsergänzungsmittel gegen das Altern?

Der Markt der Nahrungs­ergänzungs­mittel ist vollkommen übersättigt, das Angebot der angepriesenen Anti-Aging- und Longevity-Produkte ist enorm. Doch was entspricht der Wahrheit und wie erkennen Sie Halbwahr­heiten oder gar leere Versprech­ungen? Mitunter kann die Einnahme solcher Präparate auch gefährlich sein, sagt u. a. Fach­apotheker Martin Smollich. Im Internet­zeitalter und im Zuge der Globali­sierung ist es möglich, nahezu alles zu kaufen – auch Produkte, die in Deutschland gar nicht zugelassen sind.

Wir haben für Sie die aktuellen Ent­wick­lungen im Hinblick auf Longevity zusammengetragen.

  1. Für das Ankurbeln des körper­eigenen Recycling­systems Autophagie sollen Kalorien­restriktion, time-restricted eating und diverse Moleküle wie Spermidin, NMN oder Fisetin helfen.
  2. Für die Verbesserung des Zell­schutzes können entzündungs­fördernde Substanzen, die negativ für die Gesund­heit sind (»Inflammaging«) angewandt werden: Wirkstoffe wie Navitoclax, Fisetin, Quercetin (z. B. neotes chi), Dasatinib und andere.
  3. Im Fokus der Forschungen zur Protein­biosynthese stehen vor allem die Entwicklung von Peptid-Analoga, die therapeutisch angewandt werden und in der Lage sind, mit den Rezeptoren der Zellober­fläche zu interagieren und die Protein-Homöostase wieder­herzustellen. Peptiden wird generell ein großes Potenzial zugeschrieben; sie werden bereits für zahlreiche Erkrankungen eingesetzt.
  4. Über genetische Codierung herge­stellte biochemische Moleküle dienen als Signal­stoffe. Zur Beeinflussung der Genaktivität werden Wirkstoffe wie beispiels­weise Dasatinib (entwickelt für die Behandlung der Leukämie), Acarbose und Metformin (Behandlung des Typ 2 oder sekundären Diabetes), Nebivolol und Metoprolol (Betablocker) oder Acetylsalicyl­säure (Blutverdünner und Schmerz­mittel) eingesetzt. Das vielversprech­endste Medikament ist aber Metformin sowie das Fungizid Rapamycin.
  5. Die Stimulierung oder Supple­men­tierung körpereigener Metaboliten oder Vitalstoffe (ein guter Begriff für diese Substanz­klasse wurde noch nicht gefunden) – ebenso mit dem Ziel, die Aktivität von Genen oder wichtigen Enzymen zu beeinflussen. Zu nennen sind hier beispielsweise sogenannte Nicotinamide Adenine Dinucleotide (NAD) »Booster« (Nicotinamide Riboside oder Nicotinamid Mononukleotid (z. B. neotes NMN), die derzeitigen Klassiker unter den Wirkstoffen. Die NAD-Booster stimulieren die Funktion von Sirtuinen und endogenen Enzymen.
  6. Vielversprechend ist auch die Supplemen­tierung mit Calcium-Alpha-Ketoglutarat(z. B. neotes alpha). Alpha-Ketoglutarat entsteht beim Citronensäure-Zyklus, einem wichtigen Stoffwechsel­weg, dessen Zwischen­produkte als Signal­mole­küle fungieren und an zahlreichen weiteren Signal­wegen beteiligt sind. Es wird jedoch nicht nur in den Mitochon­drien verwendet, sondern spielt als Ko-Faktor für viele wichtige enzymatische Prozesse eine Rolle.
Was tun bei sinkenden Hormonspiegeln?

Hormonersatztherapie als Longevity-Maßnahme

Hormonersatztherapie als Longevity-Maßnahme

Mit zunehmendem Alter sinken die Hormon­spiegel. Durch unsere gesteigerte Lebens­erwartung steigt auch der Zeitraum exponentiell an, den wir im Hormon­mangel­zustand verbringen – mit teils dramatischen Folgen für die Gesund­heit. Eine Maß­nahme, um dem entgegen­zuwirken, ist die natürliche Hormon­ersatz­therapie (hormone replacement therapy [HRT]), die solche Defizite mit bio­identischen Hormonen ausgleicht. Sie senkt nach­weislich das Risiko für degenerative Alters­erkran­kungen wie kardio­vaskuläre Erkran­kungen wie Herzinfarkt und Schlag­anfall sowie Demenz­erkrankun­gen, Osteoporose, Diabetes mellitus, Kolon­karzinom, Vermeidung von Adipositas – alles Krankheiten, die einer gesunden Langlebig­keit im Wege stehen.

Lesen Sie hierzu auch unsere Broschüre »Hormonersatztherapie (HRT). Ein Plädoyer.«

Exkurs: Strategien gegen die bekannten Ursachen des biologischen Alterns

Es steckt viel in der Forschungs-Pipeline zum Thema Longevity. Die dank modernster Techno­logien erworbenen Detail­kenntnisse über die zellulären Mechanismen ermöglichen einen sehr genauen Blick auf neue potenzielle Ansatz­punkte, um in Alterungs­prozesse einzugreifen. Was sich jedoch auch immer wieder zeigt, ist die Komplexität der Zusammen­hänge. Das Drehen an einer Stell­schraube kann unerwünschte Effekte an anderer Stelle bringen. Aus diesem Grund sind klinische Studien am Menschen unverzichtbar; auch dann, wenn es um die Anwendung alt­bekannter Medikamente im Longevity-Kontext oder um scheinbar harmlose Nahrungs­ergänzungs­mittel geht. Neben- und Wechsel­wirkungen sind ernst zu nehmende Faktoren und es zeigt sich auch bei vielver­sprechenden Interventions­strategien das eine oder andere Problem. Nichts­desto­trotz kann die Longevity-Forschung bereits mit vielen positiven Ergeb­nissen aufwarten und wir rücken damit unserem Mensch­heits­traum des gesunden Alterns ein gutes Stück näher.

Bestimmen Sie Ihr biologisches Alter – mit dem neotes bioAge Test

Der neotes bioAge Test gehört in Sachen Präzision und Messparameter zu den aktuell marktführenden Alterstests.

1) N. N.: »Sterbefallzahlen im Juli 2023 mit –1 % im Bereich des mittleren Wertes der Vorjahre«, Destatis, 2023, www.destatis.de (Zugriff 05.03.2024).
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