Andropause – Die Wechseljahre des Mannes

Wie man heute weiß, kommen auch Männer »in die Wechseljahre« und leiden oft unter Antriebslosigkeit oder Libido- und Erektionsstörungen. Diese Zeit der männlichen Hormonveränderungen bezeichnet man als Andropause oder Klimakterium virile (virile = männlich). Die individuelle Therapie besteht im Ausgleich des Hormonmangels mit natürlichen Hormonen und verhilft zu mehr Lebensqualität.

Schleichender Hormonabfall im Alter

Männer im fortgeschrittenen Lebensalter leiden oft unter Antriebslosigkeit oder unter Libido- und Erektionsstörungen. Diese Probleme gehen typischerweise mit einem Absinken der Hormone DHEA und Testosteron einher. Anders als bei Frauen setzt der Hormonabfall nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt ein, sondern findet schleichend über die Jahre statt. Dieses Androgendefizit, also das Defizit an männlichen Hormonen, kann zu Vitalitätsmangel, Stressintoleranz, Welken der Haut, Haarverlust, Blutarmut und Osteoporose führen und hat eine Veränderung im Verhältnis zwischen Körperfett und Muskelmasse zur Folge, der sogenannten »body composition«.

Daneben spielen auch bei Männern Östrogene eine große Rolle. Sehr niedrige Östrogenspiegel können bei Männern für vermehrtes Schwitzen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arteriosklerose, Osteoporose und erektile Dysfunktion mitverantwortlich sein.

»Anders als bei Frauen setzt der Hormonabfall nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt ein, sondern findet schleichend über die Jahre statt.«

Wie häufig findet sich die Andropause?

Die angegebene Häufigkeit der Andropause bei Männern über 45 Jahren zeigt eine extreme Spannweite. Ursache hierfür ist, dass es noch keine klare Definition dieser komplexen altersabhängigen Hormonveränderung gibt. Daher reichen die angegebenen Häufigkeiten von zwei Prozent (European Male Study) über sechs Prozent (Boston Area Community Health Study) bis 40 Prozent (HIM Study) der Männer älter als 45 mit einem symptomatischen Hypogonadismus. Hierbei spielen individuelle Faktoren eine große Rolle, z. B. wie ist das Verhältnis zwischen dem freien und bioaktiven Testosteron und dem überwiegend in gebundener Form und inaktivem Gesamt-Testosteron, der Rezeptoraktivität für Testosteron – die individuell unterschiedlich sein kann – der Leistungsfähigkeit anderer Hormonachsen (z. B. Nebennierenrinde) u. v. m.. Dies erklärt auch, warum in unseren Sprechstunden Männer mit niedrigem Testosteronspiegel und nur wenig / keinen Symptomen genauso oft vertreten sind wie Männer mit hohen Testosteronspiegel und ausgeprägten Symptomen einer Andropause.

Diagnose und Behandlung

Zunächst werden die Hormonwerte mit einer Blutuntersuchung ermittelt. Diese erfolgt in unserem hauseigenen Hormonlabor. Ein ärztliches Gespräch gibt Aufschluss über aktuelle Beschwerden, Vorerkrankungen und die Lebensführung. Die individuelle Therapie besteht im Ausgleich des Hormonmangels mit natürlichen Hormonen. Vitamine, Mineralien oder Antioxidantien können die Therapie unterstützen.

Was Sie selbst tun können

  • Wichtig ist, dass Sie sich regelmäßig körperlich betätigen. Bewegung regt Stoffwechsel und Kreislauf an, verlangsamt Abbauvorgänge im Organismus und beugt Übergewicht vor.
  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung. Viel frisches Gemüse, mageres Fleisch und Fisch sowie fettarme Milchprodukte sind von großer Bedeutung.
  • Achten Sie darauf, genug Wasser und ungesüßten Tee zu trinken.
  • Vermeiden Sie Alkohol und Nikotin!

Wenn Sie mehr wissen möchten …

Andropause.
Die Wechseljahre des Mannes.

Während die Menopause mit dem Aus­bleiben der Regelblutung offensichtlich wird, fehlt ein solches Kardinalereignis beim Mann. Der Prozess der Andropause und ihre hormonellen Veränderungen verläuft langsamer – quasi schleichend – und wird daher häufig nicht erkannt.

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