Pregnenolon – die Mutter aller Steroide

Pregnenolon ist der Ausgangsstoff für die meisten Steroidhormone und fungiert als körpereigener Botenstoff im Gehirn (Neurotransmitter). Steroide sind eine große Hormonfamilie mit aufbauenden (anabolen) sowie entzündungshemmenden (anti-inflammatorischen) Eigenschaften.

Pregnenolon – körpereigener Botenstoff im Gehirn

Pregnenolon wird zum Großteil in den Nebennierenrinden produziert, jedoch auch im Gehirn, der Leber, der Haut, den Hoden, den Eierstöcken und in der Netzhaut des Auges. Pregnenolon ist das erste hormonelle Stoffwechselprodukt, das aus der Weiterverarbeitung des lebenswichtigen Fettes Cholesterin entsteht. Dieser Prozess findet in den Mitochondrien, den Energiekraftwerken der Zellen, statt.

Die positiven Eigenschaften von Pregnenolon

Pregnenolon verbessert das Gedächtnis in der Lern- und Erinnerungs­phase, es wirkt sich positiv auf die Stimmungs­lage sowie auf die Vitalität aus und kann dazu beitragen, Alters­depressionen zu verringern. Interessanterweise wurde es bereits 1940 mit Erfolg zur Behandlung rheumatischer Gelenk­erkrankungen eingesetzt – ein Therapiegebiet, das auch heute nichts an Aktualität verloren hat.

In aktuellen Studien zum Krankheitsbild der Schizophrenie konnte durch Pregnenolon­gabe die verbale Merkfähigkeit bei Wortfindungs­störungen sowie die Aufmerksamkeit und Konzentration verbessert werden. Die neuroprotektiven (schützenden) als auch die regenerativen (wiederherstellenden) Funktionen von Pregnenolon an den Nervenscheiden sind hinlänglich durch Tier­experimente belegt. Pregnenolon wirkt sich durch die Aktivierung der GABA-Rezeptoren im Gehirn positiv auf den Schlaf aus und scheint Einfluss auf die Sexual­funktion bei der Frau zu haben. Frauen mit niedrigen Pregnenolon-Spiegeln haben signifikant häufiger Libidostörungen.

Pregnenolon und seine Wirkung im Körper

Pregnenolon spielt eine große Rolle als erste wichtige Zwischenstufe auf dem komplizierten chemischen Syntheseweg vom Cholesterin zu den Glucocorticoiden (Cortisol) und den Mineral­corticoiden (Corticosteron). Als weitere Produkte auf diesem Weg entsteht aus Pregnenolon über Progesteron das männliche Geschlechts­hormon Testosteron sowie daraus wiederum das weibliche Geschlechts­hormon Östradiol.

Frauen und Männer haben annähernd gleich hohe Pregnenolon-Spiegel. Bei der Geburt ist der Wert des Hormons hoch, fällt dann ab und ist zwischen dem zweiten und neunten Lebensjahr sehr niedrig. Anschließend steigt er bis zum Erwachsenen­alter stetig an, mit Höchst­werten im Alter von etwa 25 bis 30 Jahren. Ab dann fällt der körpereigene Pregnenolon-Spiegel kontinuierlich ab. Dies kann sich in Form von fehlender Energie, abnehmender Gedächtnis­leistung und nachlassender Libido bemerkbar machen.

Die positiven Wirkungen von Pregnenolon haben wir Ihnen im Folgenden zusammengestellt:

Wie wirkt Pregnenolon auf das Gedächtnis?

Im menschlichen Gehirn ist der Pregnenolon-Spiegel um ein Vielfaches höher als im Blut. Dies deutet bereits auf die wichtige Rolle von Pregnenolon als Neurosteroid hin. Dabei kooperiert Pregnenolon mit verschiedenen Andockstellen im Gehirn, wie beispielsweise den GABA-  (Gamma-Amino-Buttersäure) oder den NMDA-Rezeptoren (N-Methyl-D-Aspartat). NMDA spielt eine wichtige Rolle für die Signalübertragung der Nervenzellen im Bereich der Synapsen.

Im Alter nimmt die Anzahl der NMDA-Rezeptoren ab, was zu einer Verminderung der Lern- und Merkfähigkeit führt. Durch das Anheben des Pregnenolon-Spiegels kann diese Auswirkung reduziert werden. Viele Studien der letzten 30 Jahre konnten zeigen, dass mit einer gering dosierten Zufuhr von Pregnenolon die Gedächtnisleistung verbessert werden kann. Bei jüngeren Menschen, die häufig Stresszuständen ausgesetzt sind, führt die Einnahme von Pregnenolon ebenfalls zu einer Steigerung der Hirnleistung und zu einer höheren Stressresistenz. Pregnenolon gehört zu den effektivsten Hormonen zur Verbesserung des Gedächtnisses.

Hilft Pregnenolon bei chronischer Müdigkeit, Stress und Burnout-Symptomen?

Durch die Einnahme von Pregnenolon können Symptome wie Ermüdung (Fatigue) und Stress wirksam gebessert werden. Stress verursacht unter anderem erhöhte Spiegel des Stresshormons Cortisol. Pregnenolon – einer der natürlichen Gegenspieler von Cortisol – hat sich in Kombination mit Melatonin und DHEA bei der Behandlung von Patienten mit Stresssymptomen und Burnout bewährt.

Wird Pregnenolon bei Autoimmunerkrankungen eingesetzt?

Es wird vermutet, dass ein unausge­glichener Steroid­hormon­haushalt bei der Entstehung von Autoimmun­erkrankungen wie rheumatoider Arthritis (RA), systemischem Lupus erythematodes (SLE) oder Multipler Sklerose (MS) mitbeteiligt ist. Beispielsweise sind die Progesteron- und die DHEA-Spiegel bei RA- und SLE-Patienten häufig signifikant niedriger als bei Patienten, die nicht an diesen Krankheiten leiden. Es wird vermutet, dass verschiedene Progesteron- und Androgen-Moleküle die Überreaktion des Immun­systems bei RA und SLE verringern. Daher ist die Gabe von Pregnenolon als Vorstufe für die (fehlenden) Steroid­hormone naheliegend. Im Rahmen von tier­experimentellen MS-Studien führte die Zufuhr von Progesteron zu weniger Verletzungen des Zentralen Nerven­systems und zur Reparatur beschädigter Nerven­scheiden. Seit Ende der 80er-Jahre wurde das antientzündlich wirkende Pregnenolon immer häufiger durch das künstliche Cortison ersetzt.

Leider ist die Langzeittherapie mit Cortison­präparaten – im Gegensatz zum natürlichen Pregnenolon – mit erheblichen Neben­wirkungen verbunden. Pregnenolon ist zwar viel besser verträglich als Cortison, aber nicht patentierbar und somit von geringem wirtschaftlichem Interesse für große Pharmaunternehmen.

Hilft Pregnenolon bei Beschwerden bei Frauen?

Als Vorläufersubstanz weiblicher Sexualhormone wirkt sich Pregnenolon stabilisierend auf die Progesteron­produktion aus und ist äußerst wirksam gegen Gelbkörper­schwäche, Brustspannen (Mastodynie), Zyklus­unregel­mäßigkeiten, Menstruations- und Wechseljahres­beschwerden

Hilft Pregnenolon bei unerfülltem Kinderwunsch?

Eine völlig neue Indikation für Pregnenolon findet sich in der Reproduktions­medizin: Pregnenolon wird bei Frauen ab 35 Jahren zur Verbesserung der Ansprech­barkeit der Eierstöcke (ovarielle Response) eingesetzt.

Verringert die Einnahme von Pregnenolon die Symptome einer Schizophrenie?

Eine weitere Einsatzmöglichkeit von Pregnenolon ist die additive Behandlung bei Schizophrenie. Die Gabe von 500 mg Pregnenolon pro Tag führte zu einer deutlichen Verringerung der negativen Symptome.

Pregnenolon in der Therapie

Die primäre Dosiseinstellung und das Feintuning der Dosis müssen durch regelmäßige Hormonmessungen unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.

Mögliche Neben­wirkungen von Pregnenolon

Bei therapeutischer Dosierung sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. Vorsicht ist bei Personen geboten, die an Epilepsie leiden, da Pregnenolon theoretisch Krampfanfälle auslösen kann. In solchen Fällen sollten keine hohen Dosierungen verwendet werden.

Wenn Sie mehr wissen möchten …

Pregnenolon.
Die Mutter aller Steroidhormone.

Pregnenolon ist der Ausgangsstoff für die meisten Steroidhormone und fungiert als körpereigener Botenstoff im Gehirn (Neurotransmitter). Steroide sind eine große Hormonfamilie mit aufbauenden (anabolen) sowie entzündungshemmenden (anti-inflammatorischen) Eigenschaften. In unserer Broschüre erfahren Sie mehr über das Hormon und dessen Wirkung auf unseren Körper.

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